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Geschichten aus unserem Service-Alltag


Die Sprache des anderen sprechen

21 01 31 Homeschooling

Die Sprache des anderen sprechen

Sprache – wenn zwei Personen sich in einer Landessprache wie z. B. Deutsch unterhalten, können sie trotzdem aneinander vorbeireden. Entweder versteht einer oder keiner, was der andere sagt. Denn die Sprachstile weichen zu stark voneinander ab.

Unter „Sprachstil“ versteht man die Art zu Formulieren. Bringt jemand seine Botschaft kurz und knackig auf den Punkt oder ergeht er sich in langatmigen Professoren-Ausführungen? Die Kommunikation wird besonders schwierig, wenn ein Fachmensch auf jemanden trifft, der sich kaum in der Materie auskennt.

Ermitteln Sie zunächst Wissensstand und Sprachstil Ihres Gesprächspartners

Möchten Sie als Expertin oder Experte etwa einem Kunden einen Sachverhalt erläutern, ermitteln Sie zunächst den Wissensstand des Gesprächspartners. Denn dann können Sie abschätzen, ob Sie „bei Adam und Eva“ anfangen müssen oder auf fachlicher Augenhöhe einsteigen können. Achten Sie darauf, wie der andere redet:

  • Sind die Sätze kurz oder lang?
  • Handelt es sich um Umgangssprache oder um akademische Formulierungen?
  • Welche Begriffe/Lieblingswörter nutzt er/sie häufig?

Je einfacher Ihr eigener Sprachstil ist, desto verständlicher ist Ihre Botschaft.  Allerdings: Sprechen Sie mit anderen Experten Ihres Schwerpunktes, müssen Sie sich an die in Ihrem Beruf Fachsprache halten. Sonst ernten Sie Stirnrunzeln und Verdächtigungen, das Gesprächsthema sei zu anspruchsvoll für Sie.

Mit Sprache die Sinne ansprechen

Es gibt noch eine weitere Möglichkeit, wie Sie sich sprachlich auf Ihre Gesprächspartner/innen einstellen können. Und dieser Weg hat mit den Sinneskanälen des Menschen zu tun: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen. Jede Person hat ein bis zwei Sinneskanäle, mit denen sie die meisten Informationen aufnimmt. Vielleicht gehören Sie selbst zu den Sinnestypen, die Informationen sehen oder lesen müssen, bevor Sie sie behalten können. Andere benötige eine auditive Aufbereitung über das Gehör und so weiter. Welcher Sinnestyp ein Mensch ist, erfahren Sie von ihm selbst, wenn Sie ihm genau zuhören.

Finden Sie den Lieblings-Sinneskanal anderer Personen heraus

So spricht auf den Sehsinn ausgerichteter Typ z. B. von „auf einen Blick sehen“, „Das springt doch direkt ins Auge“ und „genau hinschauen“ Jemand, der Informationen überwiegend durch sein Gehör aufnimmt, äußert dagegen: „Ich dachte, ich höre nicht richtig“, „Das klingt super“. Der auf den Geruchssinn Spezialisierte möchte „Mal hereinschnuppern“ und findet, dass eine „Sache zum Himmel stinkt.“ Wenn Sie also herausgefunden haben, mit welchem Sinnestypen Sie es zu tun haben, passen Sie Ihre Formulierungen daran an.

Unangenehme Fragen - was tun?

21 01 31 Homeschooling

Unangenehme Fragen - was tun?

Unangenehme Fragen können Personen ganz schön in Bedrängnis bringen. Wie reagiert man am besten darauf? Wenn Ihnen Frage-Schrotkugeln um die Ohren fliegen, haben Sie mehrere Möglichkeiten.

Unangenehme Fragen haben ein Ziel

Zunächst kommt es darauf an, wer der/die Fragesteller/in ist und was er oder sie mit dem „Nachbohren“ bezwecken will. Denn manche Nachforschungen sind berechtigt, während andere ein unfaires Mittel sind, um Sie bloßzustellen. Zwei Beispiele:

Berechtigtes Anliegen

Unfaire Frage

Sie kommen viel zu spät zur Arbeit und verpassen eine wichtige Sitzung. Ihre Vorgesetzte möchte den Grund für die Verspätung erfahren.

Sie halten eine Präsentation zu Ihrem Fachthema. Jemand aus dem Publikum fragt lauernd nach Ihrer Qualifikation und einem abgebrochenen Studium.

Bei berechtigten Anliegen ist zu überlegen, ob Sie die Wahrheit sagen. Denn dann entfällt der Aufbau eines Lügen-Gebäudes. Sind die möglichen Folgen zu negativ, empfiehlt sich das Erfinden einer Ausrede, die der/die andere unmöglich nachprüfen kann. Beispiel Verspätung: Es gab einen Notfall, ein Familienmitglied musste zum Arzt gebracht werden. In der Aufregung haben Sie vergessen, sich zu melden.

Geht es um ein unfaires Manöver, sollten Sie kontern

Stellt Ihnen jemand eine unfaire Frage, sollten Sie auf deren wahrheitsgemäße Beantwortung verzichten. Stattdessen kontern Sie, indem Sie den Ball zurückspielen. Denn dadurch gewinnen Sie Zeit und weisen Ihre/n Gegner/in in die Schranken.

Sie stellen eine Gegenfrage

  • Sie fragen zurück, was der/die andere mit seiner Frage bezwecken möchte.
  • Sie erkundigen sich nach einem Teil aus der Frage: „Was genau meinen Sie mit …?“
  • Sie fragen, welche Rolle seine/ihre Frage für den Sachverhalt spielt.

Den Ball zurückspielen

  • Sie sagen: „Ich habe Ihre Frage nicht verstanden. Können Sie sie bitte erklären?“
  • Statt einer Antwort erkundigen Sie sich nach dem fachlichen Hintergrund des/der Fragestellenden.

Sie können die Frage auch zurückweisen. „Diese Frage beantworte ich nicht.“ Dann fahren Sie ungerührt in ihrem Redebeitrag fort. In eine ähnliche Richtung geht das Ignorieren der unangemessenen Frage. Auch dabei führen Sie die „Tagesordnung“ oder das Gespräch einfach weiter. Setzt der/die andere nach und fragt weiter, kontern Sie mit einer der oben genannten Techniken. Dann ist Ruhe.