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Geschichten aus unserem Service-Alltag


Immer auf der Überholspur

21 01 31 Homeschooling

Überholspur als Lieblingsfahrstrecke – manche Menschen versuchen dauernd, der oder die Beste zu sein. Ihr ganzes Verhalten drückt aus, dass sie anderen ihre Kompetenz beweisen möchten. Der Psychologe Friedemann Schulz von Thun bezeichnet den dazu gehörigen Kommunikationsstil als „sich beweisenden“.

Jemand mit diesem Verhaltensmuster kennt die eigenen Stärken und ist selbstbewusst. Bei der Arbeit, im Sport oder in der Partei gibt er oder sie alles. Er ist zuverlässig und packt sofort zu, wenn Not am Menschen ist.

Auf der Überholspur: Wer bremst, verliert

Doch er möchte um jeden Preis verhindern, dass andere ihn für einen Schwächling, Versager oder für jemanden von niederem Rang halten. Er achtet auf Statussymbole und hat sich ein Machtgebaren zugelegt.

Von weitem als Alphatier erkennbar

Jeder soll schon von Weitem erkennen, dass er es mit einem „Alpha“ zu tun hat. Kommt ihm jemand entgegen, muss dieser ausweichen. Es sei denn, es handelt sich um Vorgesetzte, wichtige Kunden oder ihm übergeordnete Vorsitzende.

Fährt der Wettbewerbsorientierte ein schnelles Auto, sucht er sich auf der Autobahn Spielkameraden mit ähnlichen PS-Boliden für Wett- und Überholungsfahrten. Wenn er ein solches Duell verliert, ärgert er sich schwarz.

Imponiergehabe bei jeder Gelegenheit

Sein Kommunikationsverhalten verrät ihn: In jedem Gespräch sucht er Wege, schnellstmöglich, von sich selbst und seinen Erfolgen zu reden. Treffen zwei solcher „Kollegen“ aufeinander, wird es anstrengend. Die beiden geben nicht eher Ruhe, als bis einer den anderen übertrumpft hat.

Auch Frauen rivalisieren miteinander

All dies hört sich vielleicht „typisch männlich“ an, weil es einem Klischee entspricht. Doch es gibt auch wettbewerbsorientierte Frauen, die jede Gelegenheit nutzen, sich selbst in Szene zu setzen. Grundsätzlich rivalisieren Frauen jedoch eher unterschwellig miteinander.

Henry Markovits, Psychologieprofessor an der Université du Québec à Montréal, befasste sich in einer Studie über männliche und weibliche Kooperationsverhalten am Arbeitsplatz mit dem Thema. Er fand heraus, dass Frauen am Arbeitsplatz stärker miteinander konkurrieren als einander zu fördern.

Im Umgang mit stark wettbewerbsorientierten Personen empfiehlt sich eine Mischung aus Anerkennung und dem Einbringen eigener Stärken auf anderem Gebiet. Eine sachorientierte Kommunikation mit Zahlen, Daten und Fakten ist ebenfalls oft hilfreich.